Feinsteinzeug verlegen
Genau wie Steingut wird auch Feinsteinzeug in der Regel im "Dünnbettverfahren" verlegt. Die Kleberdicke des Mörtels beträgt dann circa 2 bis 6 mm. Neben dem Dünnbettverfahren gibt es auch das Buttering-Floating-Verfahren und das reine Floatingverfahren. Letzteres wird durch die Verwendung von Fließbettmörtel realisiert und ist gleichzeitig die einfachste und damit auch die Standard-Variante für den Innenbereich.Das Buttering-Floating-Verfahren ist - wie der Name schon vermuten lässt - eine Kombination aus Buttering und Floating: Hier wird der Dünnbettmörtel auf den Untergrund sowie auf die Rückseite der Fliesen oder Terrassenplatten aufgebracht. So werden Hohlräume zwischen Mörtel und Fliese reduziert, was vor allem für die Frostbeständigkeit der Fliese im Außenbereich wichtig ist. Genau wie beim Steingut an der Wand sollte auch beim Verlegen von Feinsteinzeug auf einen gut vorbereiteten Untergrund geachtet werden.

Boden und Wände sollten in Nassbereichen, beispielsweise im Duschbereich, vorher abgedichtet werden. Abdichtungen findest Du auch bei uns im Onlineshop! Damit der Boden trocken, eben und staubfrei ist, kann oder muss er in manchen Fällen zusätzlich mit einer Grundierung behandelt werden. Eine Auswahl an unterschiedlichen Grundierungen in Markenqualität findest Du natürlich auch bei uns!
Schneiden von Feinsteinzeug Fliesen
Feinsteinzeug kann, genau wie Steingut, durch Anritzen mittels eines Widia-Rädchens geschnitten werden. Sobald die Fliese angeritzt ist, kann sie mit gleichmäßigem Druck rechts und links vom Schnitt ebenmäßig gebrochen werden.Falls Du glasiertes Feinsteinzeug schneiden möchtest, kann es beim Schnitt mit dem Widia-Rädchen zu Absplitterungen der Glasur kommen. Vermeiden kannst Du solche Absplitterungen (Mäusezähnchen) durch eine Anpassung des Drucks des Rädchens auf die Fliese. Im besten Fall nutzt Du ein neu gekauftes Widia-Rädchen zunächst etwas ab, bevor Du es an den Fliesen verwendest. Sollte es immer noch zu Absplitterungen kommen, kannst Du auch Feinschnitträdchen im Fachhandel besorgen. Besonders kritische Schneidearbeiten kannst Du mit einem Diamant-Nassfliesenschneider ausführen. Diesen kannst Du in der Regel von Werkzeugverleihfirmen oder vom Baufachhandel ausleihen.
Mein Tipp: Wenn Du Fliesen mit einer hohen Rutschhemmungsklasse kaufst und schneiden musst, (zum Beispiel R11 oder Fliesen für Barfußbereiche (B)), kannst Du Widia-Rädchen nehmen, die speziell für das Schneiden von Terrassenplatten ausgezeichnet sind. Die raue Oberfläche der Fliesen lässt sich mit Terrassenplatten-Schneidrädchen einfacher ritzen.

Ausschnitte bei Feinsteinzeug Fliesen
Ausschnitte sind immer dann nötig, wenn beispielsweise Heizungsrohre, Steckdosen oder Wasserrohre direkt hinter den Feinsteinzeug Fliesen liegen. Ausschnitte aus Feinsteinzeug sind nicht so einfach zu realisieren wie Ausschnitte aus Steingut, da das Feinsteinzeug um einiges härter ist.Verwende deshalb im besten Fall einen Einhand-Winkelschleifer mit einer Diamanttrennscheibe für Ausschnitte aus Feinsteinzeug Fliesen. Wenn Du an den Ecken des Ausschnitts vorher zusätzlich Löcher mit einem Diamantbohrer bohrst, erleichterst Du Dir die Arbeit. Auch mit Wasserstrahltechnik lassen sich Ausschnitte realisieren.
Feinsteinzeug Fliesen bohren
Genau wie Steingut kann auch Feinsteinzeug gebohrt werden. Und auch hier ist besonders wichtig, dass die Fliese während des Bohrens eben und dicht auf dem Untergrund aufliegt. Bei Hohlräumen unter der Fliese besteht die Gefahr, dass die Fliese bei zu starkem Druck bricht oder reißt. Wenn Du die Fliese sicher auf einen ebenen Untergrund gelegt hast, kannst Du dann mit Diamanthohlbohrern im Trocken- oder Nassverfahren Deine Feinsteinzeug Fliesen bohren.Verfugen von Feinsteinzeug Fliesen
Das Verfugen ist der letzte Schritt beim Verlegen von Feinsteinzeug. Erst wenn die Fliesen komplett verlegt sind und der Fliesenkleber getrocknet ist, wird verfugt. Die breite Masse an verschiedenen Fugenmörteln macht es nicht einfach, die richtige Fugenmörtel Wahl zu treffen.
Allerdings gibt es ein paar einfache Faktoren, die Du bei der Wahl Deines Fugenmörtels beachten kannst: Ist der Mörtel für den Innen- oder Außenbereich? Wie breit soll die Fuge sein: 1-10 mm oder 2-20 mm (Mehr dazu kannst Du auch in unserem Blogpost Die richtige Fugenbreite lesen)? In welchen Farben wird der Fugenmörtel angeboten und passen die angebotenen Farben zu Deiner Fliese (Auch hierzu haben wir einen Blogpost für Dich: Die richtige Fugenfarbe)? Müssen die Fugen (unter-)wasserbeständig sein? Soll der Fugenmörtel antibakteriell wirken (sinnvoll vor allem im Badezimmer)? Sobald Du diese wichtigen, grundlegenden Fragen geklärt hast, kannst Du bei uns einen Mörtel aus einer großen Auswahl von Fugenmörteln aussuchen. Unsere besten Fliesenkleber, die für die meisten Einsatzzwecke geeignet sind, findest Du hier!
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